Das Wort „Psychotherapie“ leitet sich aus dem Altgriechischen ab und bedeutet so viel wie „Heilung der Seele“. Ihr Ziel ist es, mithilfe verschiedener Methoden Störungen des Denkens, Handelns und Erlebens zu identifizieren und zu behandeln.
Behandelt werden psychische Störungen mit Krankheitswert wie bspw. Depression, Ängste / Panik, Zwang, psychosomatische Erkrankungen oder Essstörungen. Häufig findet eine Psychotherapie auch ergänzend statt, wenn körperliche Erkrankungen vorliegen, die sich auch auf die Psyche auswirken – zum Beispiel bei chronischen Erkrankungen, Tumor- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die psychotherapeutische Behandlung strebt die Behebung eines bestimmten Problems an und ist daher zeitlich begrenzt.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für 4 verschiedene Formen der Psychotherapie. Diese wurden in langjährigen wissenschaftlichen Studien auf ihre Effektivität geprüft und sind laut aktuellem Forschungsstand gleichermaßen wirksam. Diese 4 Psychotherapiemethoden sind:
- Analytische Psychotherapie
- Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
- Verhaltenstherapie
- Systemische Therapie
Da ich selbst tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapeutin bin, beschränke ich mich im Folgenden darauf, diese Fachrichtung genauer zu beschreiben.
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie entwickelte sich aus der Psychoanalyse. Sie geht davon aus, dass belastende Wahrnehmungen, Konflikte und Gefühle, insbesondere während der besonders prägenden Zeiten von Kindheit und Jugend, nicht bewusst erlebt und verarbeitet werden konnten. Stattdessen mussten sie ins Unbewusste verdrängt werden, weil sie zum damaligen Zeitpunkt zu unerträglich, ängstigend oder beschämend waren. Durch aktuelle Lebensereignisse und Veränderungen kann eine solche unbewusste Belastung „reaktiviert“ werden und zu verstärkter Anspannung mit Angst, Zweifeln und anderen psychischen und körperlichen Beschwerden führen.
In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie geht es darum, die unbewussten Prozesse dem Bewusstsein zugänglich zu machen und zu verstehen, um sie schlussendlich verändern zu können. Gemeinsam mit der·dem Therapeut·in werden Verhaltensweisen, Beziehungsmuster und die individuelle Interpretation der zwischenmenschlichen Erfahrungen erforscht. Die bestehenden Beziehungsmuster werden auch in der therapeutischen Beziehung spürbar. Aufgabe der Therapie ist es, sie wahrzunehmen, zu besprechen, zu verstehen und dann zu verändern. Auf diese Weise kann der·die Patient·in für seine·ihre inneren Konflikte Lösungen finden, die ihn·sie im Leben weniger behindern.